Zur Ohnmacht kommt es normalerweise dann, wenn das Gehirn nicht genug Blut und Sauerstoff erhält. Manchmal gibt es vorherige Warnzeichen wie zum Beispiel Schwindel oder Orientierungslosigkeit, manchmal tritt ein solches Ereignis plötzlich und ohne Warnzeichen auf. Medizinisch wird ein solcher Ohnmachtsanfall Synkope genannt. Viele der Ursachen von Synkopen sind eher harmlos, vom Herzen verursachte Synkopen können jedoch schwerwiegend oder sogar lebensbedrohlich sein.

Wird eine Synkope vom Herzen verursacht, so liegt dies sehr häufig an einem abnormen Herzrhythmus. Dabei schlägt das Herz zu langsam, zu schnell oder zu unregelmäßig, um ausreichend Blut zu den wichtigsten Organen, insbesondere zum Gehirn, zu pumpen.

Einige neurologische Erkrankungen sowie Stress oder zu schnelles Aufstehen sind andere mögliche Auslöser von Ohnmachtsanfällen. Nicht zuletzt aufgrund dieser sehr vielfältigen möglichen Gründe für einen Ohnmachtsanfall ist es sinnvoll, einen Arzt zu konsultieren.

Was ist eine Prä-Synkope?

Viele Menschen, bei denen es zu so genannten Prä-Synkopen, man stand kurz davor, in Ohnmacht zu fallen, ein Schwarzwerden vor Augen, kommt, wissen nicht, was sie tun sollen, oder ob überhaupt etwas unternommen werden muss. Symptome von Prä-Synkopen werden oft als Herzklopfen, Herzstolpern, Herzflattern (zusammengefasst medizinisch “Palpitationen”) beschrieben. Da manchmal Monate zwischen solchen Ereignissen liegen, glauben manche Betroffene, es könne gar nichts Ernstes zugrunde liegen oder dass so seltene Ereignisse einfach “normal” sind. Diese Symptome können jedoch erste Anzeichen für ein schwerwiegendes medizinisches Problem sein, zum Beispiel für einen anomalen Herzrhythmus oder eine neurologische Erkrankung.

Synkopen kommen in der Bevölkerung relativ häufig vor. Allein in den USA gibt es jährlich über 500 000 neue Synkopenpatienten. Die Häufigkeit von Synkopenanfällen liegt im Mittel bei 6,2 pro 1.000 Personen und Jahr. In vielen Fällen handelt es sich um ein einmaliges Ereignis. Wenn die Synkope jedoch zum wiederholten Mal auftritt, stellt dies neben dem potenziellen Verletzungsrisiko eine schwerwiegende Beeinträchtigung der Lebensqualität mit Angstzuständen und Depressionen dar. Bei etwa zehn Prozent der Synkopen kann eine kardiale Ursache eindeutig festgestellt werden, bei weiteren 40 Prozent bleibt die Ursache jedoch ungeklärt.

Mit dem Herzen zusammenhängende Ursachen von Synkopen, wie zum Beispiel Arrhythmien, lassen sich daher am sichersten diagnostizieren, wenn das Herz während eines Ohnmachtsanfalls überwacht werden kann. Das bedeutet, dass der Betroffene gerade während des Überwachungszeitraums ein solches Ereignis erleiden muss. Da die am schwersten zu erklärenden Synkopen diejenigen sind, die ganz selten auftreten, ist das ein mit Geduld verbundener Prozess. Hier ist eine Untersuchungstechnik optimal, bei der Herzrhythmus und Herzfrequenz kontinuierlich über lange Zeiträume überwacht werden, nämlich über Monate oder länger.

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